Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig hadert damit, dass ihre Partei nicht beim kategorischen Nein zur Bildung einer Großen Koalition geblieben ist. „Ich halte die Entscheidung vom Wahlabend nach wie vor für richtig und hätte es auch gut gefunden, wenn die SPD in die Opposition gegangen wäre“, sagte Schwesig dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagsausgabe). Gleichzeitig mahnte die SPD-Vizechefin GroKo-Kritiker zu Realismus.
„Nach dem Scheitern von Jamaika hatten wir nur noch zwei Möglichkeiten: Neuwahlen, für die es keine Mehrheiten gab und auf die wir nicht ausreichend vorbereitet waren. Oder eben sondieren, was gemeinsam möglich ist.“ Die Regierungschefin von Mecklenburg-Vorpommern zeigte sich enttäuscht darüber, dass in den Sondierungen mit der Union bei den Punkten Reichensteuer, Bürgerversicherung und sachgrundlose Befristung keine Verständigung erzielt werden konnte. „Ich hätte insbesondere die sachgrundlose Befristung sehr gern abgeschafft. Aber wir müssen realistisch bleiben: In einer Großen Koalition lassen sich nicht alle Vorhaben verwirklichen“, so die Vizechefin der Sozialdemokraten.