Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Viele Mitglieder von Motorradclubs wie den Hells Angels oder Bandidos besitzen legal erworbene Schusswaffen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf die Innenministerien der Länder. Demnach haben polizeibekannte Rocker, die zugleich Sportschützen sind, in Dutzenden Fällen Waffenscheine und Waffenbesitzkarten erhalten, obwohl ihre Clubs in die Organisierte Kriminalität verstrickt sind.Solange die betroffenen Clubs nicht verboten sind, können die Waffenbehörden kaum einschreiten. Laut Gesetz darf der Besitz von Waffen nur rechtskräftig verurteilten Straftätern sowie Mitgliedern verfassungswidriger Parteien und verbotener Vereine versagt werden. Die bloße Zugehörigkeit zu einem Rockerclub reicht nicht aus, um eine Waffenerlaubnis zu verweigern. Die Konsequenzen zeigen sich bei Datenabgleichen der Sicherheitsbehörden. So stellte sich „Focus“ zufolge im Saarland heraus, dass mehrere Rocker seit langem über waffenrechtliche Erlaubnisse verfügen. Eine erneute Überprüfung ergab laut Innenministerium, dass jeder der Rocker nach wie vor „als zuverlässig im Sinne des Waffengesetzes anzusehen“ sei. In Nordrhein-Westfalen durften nach einer intensiven Prüfung 18 von 24 Rockern ihre legalen Waffen behalten. In Baden-Württemberg, wo die Behörden mindestens 20 Rockern Waffenerlaubnisse ausgestellt hatten, sprach das Innenministerium nur „in Einzelfällen“ Verbote aus.
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