„Das wären Menschen, die bislang trotz aller Gefahren in ihrer Heimat geblieben sind, die im kommenden Winter aber durch Putins Kriegsführung zur Flucht gezwungen sein könnten“
… sagte Knaus dem Nachrichtenmagazin Focus.
Zerstörung der ukrainischen Energieinfrastruktur
Russland zerstörte zuletzt gezielt die ukrainische Energieinfrastruktur mit Bombenangriffen. Deshalb rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) mit dem schlimmsten Kriegswinter seit Beginn von Putins Vollinvasion im Februar 2022. Schon vor der intensiven Beschusswelle des Spätsommers verfügte die Ukraine laut IEA nur noch über ein Drittel ihrer Vorkriegskapazität zur Stromerzeugung.
EU unvorbereitet auf neue Flüchtlingswelle
Für Knaus ist die EU auf eine neue Flüchtlingswelle vollkommen unvorbereitet. „Zu hoffen, dass es nicht dazu kommt, genügt nicht.“ Die Staaten sollten sich dringend einigen, wie die Menschen in einem solchen Notfall über den Winter untergebracht werden könnten, damit kein Land überfordert werde. Knaus: „Der Laissez-faire-Ansatz der vergangenen Jahre gerät an Grenzen.“
Rückkehr ukrainischer Flüchtlinge
Dabei schien sich in jüngster Zeit sogar eine Gegenbewegung abzuzeichnen. Nach Daten, über die der Focus berichtet, kehrten von Kriegsbeginn an bis August 2024 374.000 ukrainische Flüchtlinge aus Deutschland in ihre Heimat zurück. 171.000 davon waren zwischen 27 und 63 Jahre alt.
DTS Nachrichtenagentur
Die bisherige Flüchtlingspolitik gleicht einem Flickenteppich aus nationalen Alleingängen und halbherzigen Kompromissen. Doch die Zeit des Zauderns ist vorbei. Europa muss jetzt Einigkeit und Handlungsfähigkeit beweisen.
Es geht nicht nur um die Bewältigung einer möglichen Krise, sondern um die Glaubwürdigkeit der europäischen Werte. Solidarität darf kein Lippenbekenntnis bleiben. Gefragt sind konkrete Pläne, faire Verteilungsmechanismen und vor allem: politischer Wille.
Sebastian Fiebiger
Redaktion