Das Risiko bei der saisonalen Grippe ist klar verteilt. Schwere Symptome, Krankheitsverläufe und Todesfälle treffen vor allem alte und geschwächte Menschen im Alter von über 65 Jahren.
Schweinegrippe: Es sterben vor allem junge Menschen
Die Schweinegrippe (H1N1) zeigt die heftigsten Symptome aber gerade bei jüngeren Menschen. Ohne, dass man bisher eine schlüssige Erklärung dafür hat, sind auch die deutschen Todesopfer 65 Jahre oder jünger.
Mehr als die Hälfte der Gestorbenen ist sogar unter 40. Mal kommt der Tod ganz plötzlich – wie im Fall einer 15jährigen Schülerin, die mit Schweinegrippe Symptomen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde und nur wenige Stunden danach verstarb. Und mal schließt sich an die Infektion eine stetige Verschlechterung des Zustands der Patienten und eine lange intensivmedizinische Therapie an.
Eine mögliche Erklärung für heftigere Symptome bei jungen Menschen, ist ein aktiveres Immunsystem, das heftiger auf eindringende Viren reagiert. Eine andere Vermutung geht von einer höheren Immunisierung durch den Kontakt mit ähnlichen Virusstämmen in der Vergangenheit aus, die ältere Menschen vor dem Schweinegrippevirus schützt.
Schweinegrippe: Sterblichkeitsrate gering
Die inzwischen 14 deutschen Todesfälle dürfen – auch in ihrer Dramatik – nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schweinegrippe bisher eher eine geringe Rate an schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen zeigt. Die Sterblichkeit liegt bislang deutlich unter denen für eine herkömmliche Grippe üblichen Werten. (0,5 -0,1 Prozent) Horrorszenarien mit Todesraten von 5 Prozent, wie sie unmittelbar nach dem ersten Auftreten des Virus in Mexiko gezeichnet wurden, sind also nicht eingetreten.
Symptome nehmen nicht an Schwere zu
Bislang ist auch keine Tendenz für zunehmend schwere Symptome und Krankheitsverläufe festzustellen. Die steigende Zahl von Patienten mit schwerer Symptomatik und Komplikationen resultiert lediglich aus der explosionsartig steigenden Ausbreitung des Virus.
Schweinegrippe: Bin ich infiziert?
Eine Schweinegrippe-Diagnose kann nur ein sogenannter PCR-Test sichern. Dieser relativ aufwendige Test weist direkt den Erreger nach und ist teurer als sonst übliche Antikörpertests.
Es gibt jedoch Symptome, die typisch für eine H1N1-Infektion sind. Diese ähneln zwar denen der konventionellen Grippe. Da derzeit aber noch keine saisonale Grippeaktivität zu verzeichnen ist, steht bei Vorliegen zunächst immer die Verdachtsdiagnose Schweinegrippe:
plötzlich hohes Fieber, starker trockener Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, starkes Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit, teilweise Verdauungsbeschwerden
Betroffene sollten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Die verfügbaren antiviralen Medikamente wirken nämlich nur, wenn sie zeitnah nach der Infektion verabreicht werden.