Es gibt neue Fakten im Prozess um den „falschen Arzt“, dessen Prozess gestern in Aschaffenburg begann. Der Mann, der eigentlich nur gelernte Fußpfleger ist, hatte sich der Anklage zufolge als „Dr. med.“ ausgegeben und in Bayern, Thüringen und Baden-Würtemberg praktiziert. Auf insgesamt 122.000 Euro beziffert die Staatsanwaltschaft den Schaden.
Der Mann habe – so die Vorwürfe – in den vergangenen zwei Jahren verschreibungspflichtige Medikamente verordnet, Patienten Blut abgenommen und Spritzen verabreicht.
Seine Leistungen habe der „falsche Mediziner“ offenbar privat in Rechnung gestellt und so seine „Patienten“ finanziell erleichtert. Ernsthafte gesundheitliche Folgen hatten die Behandlungen für seine Patienten offenbar nicht.
Dennoch wird dem Mann „gefährliche Körperverletzung“ vorgeworfen. Auch Betrugsvorwürfe sind Teil der Anklage. 159 Patienten soll der falsche Doktor, der inzwischen ein Geständnis abgelegt hat, behandelt haben.
Anm.d.Red.: Auch wenn es häufig eine gewisse „Sympathie“ für Hochstapler gibt und selten etwas wirklich Schlimmes passiert, sind solche Fälle im medizinischen Bereich extrem gefährlich. Allein das Fortschreiten der Erkrankung durch Ausbleiben einer echten Behandlung kann lebensgefährdend sein.